Mirya und Felix hatten sich von Freunden in Deutschland auf die Spur in die Maramures schicken lassen. Ein Tipp führte sie über Bukarest zu uns, wo sie dann 2 Wochen geblieben sind. Die Zeit war natürlich viel zu kurz, denn die Beiden gehören zu den Menschen, die sich einen Ort, mag er noch so klein sein und abgelegen liegen, buchstäblich Stück für Stück erobern. Ihre Kreise wurden mit der Zeit immer größer, am Ende machten wir zusammen mit Atthis und Micha eine 12 stündige Maramures-Rundreise, bei der wir wie von mir versprochen allerhand erlebten. Doch begonnen hat ihr Aufenthalt bei uns mit einer Beerdigung, genau genommen, mit einer andächtigen Feier anlässlich des 7 jährigen Todes eines uns bekannten Mannes aus Stramtura. Es dauerte keine 10 Minuten, dass Felix etwa 1,3 Promille Alkohol im Blut hatte. Doch das war nur der Anfang, denn wir mussten Unmengen Suppenteller leeren, Sarmale verschlucken und weitere fetthaltige Nahrung zu uns nehmen. Um uns saßen gut 200 Bauern und Bäuerinnen, doch das wilde Treiben und all die herzlichen Begegnungen steigerten nur unseren Appetit und Durst. Es gäbe sehr viel zu erzählen. Einen Nachmittag unterhielt uns Israela, eine Art Enfant terrible der Maramures mit jüdischen Wurzeln und undefinierbarem Alter. Wir spielten Boule, bei dem sich besonders Felix mit gekonnten Weitwürfen hervortat. Ich bin kein schlechter Spieler, doch ich musste mein wahres Können verstecken, um sie nicht noch mehr zu demoralisieren... Freitags ist Wochenmarkt in Viseu de Sus, und wir hatten zweimal die freude, zusammen beim Stelldichein im Mici-Pavillon dem bunten Treiben zu zuschauen. Wir waren auf einem Hirtenfest, wo es wieder fetten Käse gab, doch zum Glück auch reichhaltig Tuica. Wir besuchten nach einer Heiligen Messe unter freiem Himmel die fröhlichen Schwestern, ein fast schon geschütztes Markenzeichen der Maramures. Überall wo wir auftauchten, passierte etwas. Aber die Beiden haben auch eigene Touren unternommen. Beim nächsten Mal werden sie da weiterlaufen, wo sie diesmal immer noch aufhören mussten. Nicht, weil die Kräfte nachließen, sondern weil sich ihnen immer interessante Originale in den Weg stellten, wie beispielsweise der Bürgermeister vom Weintal... ps |
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