Ron brachte in diesem Jahr auch zu unserer Abwechslung Claudia und Thomas mit. Es bleibt schon jetzt spannend abzuwarten, wen er im kommenden Jahr (oder in späteren Jahrgängen) hierher "entführen" wird. Das kulturelle Interesse an Land und Leuten bleibt bei ihrem Hobby (oder besser ihrer Passion) zugegebenermaßen etwas auf der Strecke. Die Bikes stehen im Mittelpunkt aller Aktivitäten, und können (jedenfalls bei Ron) nur noch und lobenswerter Weise von kranken und hilfsbedürftigen Katzen in Anspruch genommen werden. Gleich nach der spätabendlichen Ankunft gab es die erste Fütterungswelle, bei der Ron eine Art Blutsbruderschaft mit ihm bis Dato namentlich noch unbekanntem Haarwild schloss. Zum Glück haben wir unsere Tiere nicht gegen Tollwut impfen lassen, denn wie schon oben angeführt, interessieren sich Biker weniger für klassische Souvenirs, die es hier nun auch an jeder Straßenecke zu erstehen gibt. So werden Ron bald die Erinnerungen an die vielen hier geschlossenen Freundschaften zurück in die Maramures holen... übrigens eine, wie ich finde, gute Idee, Erlebnisse nicht an abgegriffene Beliebigkeiten festzumachen. Tagsüber sahen und hörten wir dann nicht viel von ihnen (ich war ja selbst auch hin und wieder unterwegs gewesen), aber abends und nicht zufällig pünktlich zum Abendmahl begann dann für uns die Stunde der Wahrheit, wie ich sie später zu nennen pflegte. Kritik in subtiler Form und vorgetragen mit jenem sprichwörtlich gewordenen „Wiener Charme“ begeisterte das gestresste Personal. Ein Glück für uns und ein paar weiteren mehr oder weniger erstaunt wie ungläubig dreinschauenden Gästen, dass in diesem Jahr bereits Hunderte weniger streng mit uns in Klausur gegangen sind. Am Ende der Saison liegen die Nerven bekanntlich gerne bloß, weshalb wir es uns hoch anrechnen, ebenso charmant geblieben zu sein. Claudia beispielsweise mag es gerne warm, oder eher heiß. Warum sie uns nicht die Chance gab, die vorhandene Etagenheizung anzuwerfen kann nur daran gelegen haben, dass sich ihr Heißlüfter zielgerichteter gegen eindringende Kaltluftmassen im Eingangsbereich aufstellen ließ. Die Stimmung war jedenfalls gut gewesen, was vielleicht auch am landesuntypisch mitgebrachten Dosen-Bier gelegen haben kann. Ron konnte einige Fahrten mit seinen Freunden in die nähere und entferntere Umgebung weiter vertiefen, sollte aber in Zukunft mehr damit rechnen, in Naturschutz-Kerngebieten auf Gegenwehr zu stoßen. Besonderen Spaß hat es mir bereitet, mit ihm über Gott und die Welt zu reden. Hier liegen unsere Übereinstimmungen, doch wenn es dann heißt, dem Mac seine Innereien zu zerstückeln, kennt meine Begeisterung über sein Können keine Grenzen mehr. Was Ron in den für mich schönsten Stunden dieses Jahres vorzuführen verstand, werde ich nie vergessen. Nach dieser OP stecken nun für weitere viele und wichtige Film-Jahre die nötigen Terrorbites in meinem geliebten Mac! Dafür sei dir ewig gedankt!!!

Wir wünschen Euch Alles Gute!

Dieses "Speibsackerl" musste für Claudia bereitgehalten werden, denn der Fahrstiel und die mit Plastikweichmachern verseuchte Innenraumluft des Wagens von Thomas hatte ihr bereits auf der Anreise ordentlich zugesetzt. Erstaunlich, wenn man bedenkt, dass Offroad-Biken mit zu den abenteuerlichsten und schwindelanfälligsten Fortbewegungsarten auf diesem Planeten gezählt wird... jedenfalls an der vegetarischen Ernährung kann es nicht gelegen haben...;-) und das Gegenteil zu belegenversuchende pseudowissenschaftliche Theorien diesbezüglich finden wir unhaltbar und sind reine Panikmache.