Der singende
Tisch
Überall auf
und nirgend an
Wie das Wiesengras
im Wind
War einer Hersch,
Fuhrmann
"Valea lui Ciuban" im Valea Vinului
Tas Waldweibl (1)

Hamt terzählt, taß in a Kulibn vun wasser hineinkummen a Waldweibl und a junger Arbeiter hat ßes kfangt. Ti Leit vun der Hittn hamt ßes verschiedenes kfragt. Ti Wildi is ßo terschrockn, taß hat ßie jedi Frage beantwort.
Wie hamt ßes ausklassn, is ßie hinausklofn vun der Kulibn und hat ßie zuruckkschriern: "Kud, taß hats mich nit kfragt, wrum schreint ti Gäns pan der Nacht und wrum hat ti Nussn in der Mittn a Kreiz?"

Joef Beschkid (82), Holzfäller, Oberwischau 1987

Tas Waldweibl (3)

Ich erinner mich schunt nit, vun wem hab ich tas khert, aber wahr muß ti Kaßka ßein.
A Waldweibl hat wegkstohln a Kind und hat ßie ßes verschleppt in Wald. Nach langi Zeit is awer kummen in die Gegnd um Holz und hat tas Kind kfuntn. Hat ßes khabt a Est vun Moos und vun Hei, war ßes nit krank und hat ßes kud auskschaut. Vun was hat ßes klebt, weiß ka Mensch, wal tas Kind is wild worn.
Wie ter Mann hat ßes wolln zahauspringen, hat ßes schiechi Augn kmacht, aber wehrn hat ßes ßich nit kinnen, wal`s war noch klan.
Zahaus hamt ti Eltern bestätigt, taß tas Waldweibl hat trauf obochtkebn, ßonst hätt ßes nit am Lebn pliebn. Aber hamt ßes afs neich prauchn erziegn und redn lernen.

Franz Florian (68), Flößer, Maurer, Oberwischau, 1989

Tas Waldweibl (4)

In meini jungn Jahrn hab ch khabt a kudn Kamarat, hat erkheißn Nietu Ciurdarel. A Pild vun ihm hab ich bewahrt pis afn heinitign Tag. Er war Lehrer in Wischo. Auch nich hat er vielmol hineinkruft zun ßeini Stundn, ßo taß hab ich klernt rumänisch lesn und schreibn. Sseini Ausbildung hat er krigt in Sighet.
Ter Statuur nach war er nit a scheener Mensch. Klan war er, hat er khabt a kroßn Kopf und winzigi Händ. Ständig hat er tragn a Hut und in der Hand a Spaziersteckn.
Ssein Kroßvater hat terzählt, taß pan ter Geburt war ter Nietu a scheenes Kind. Amol hamt ihm aber ti Eltern unbewacht in Zimmer klassen und ti Waldweibln hamt ihm wegkstohln. In Wald hamt ihn verspott, trum is er ßo schiech worn.
Ter Kroßvater hat tas Ssuchn nit aufkebn, wal hat er ßich vorkstellt, was is passiert. Und richtig, nach trei Jahr hat er tas Kind in a auskholti Puchn kfuntun. Wie hat er ßes vun turt befreit, hat ihm a zornigi Weiberstimm kschriern, er ßoll tas Publ ja nit anlahnen. Tas Weib hat aber ter Kroßvater nit kßegn.

Josef Beschkid (82), Holzfäller, Oberwischau, 1987

Erschienen in "Überall auf und niergend an. Zipser Volkserzählungen II"
von Anton-Joseph Ilk
Dacia Verlag Klausenburg 1992