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Inhalt
Nicht wenige der seit Jahrhunderten zwischen den verfluchten Bergen der Maramuresch spielende Märchen und Sagen ließen sich auch heutzutage in diesen Gebirgstälern vorstellen. Selbst wenn selten Weltbewegendes oder diesen Mikrokosmos aus seinen Angeln Hebendes darunter gewesen war, sorgen neuerdings märchenhafte Reiseberichte aus ebendiesen versteckten Bergen für Irritationen. Plötzlich beginnt es, interessant zu werden, in diesen letzten Krähenwinkel unseres alten Kontinents zu reisen.
Noch vor einer Generation lagen die Geschichten buchstäblich auf den holprigen Straßen, unbeachtet und still im Staub vor sich hinträumend. Von den Bewohnern wurden sie als bedeutungslos und keiner Erwähnung wert erachtet. Aber welche Geschichten ereigneten sich, die damals und auch heute nicht ernst genommen kaum noch zu glauben sind? Wohin verschwanden die Geschichtenerzähler mit ihren die alte Zeit immer wieder heraufbeschwörenden, märchenhaften Bildern? Und wer kann diese Bilder mit ihren dazugehörigen Geschichten vor dem Vergessen bewahren und sie mit Namen nennen?
In diesem Fotogeschichtenbuch soll von einer Spurensuche die Rede sein. Mal neugierig und verspielt im dunklen Blätterwald herumstöbernd, dann wieder akribisch genau und sich im hintersten Bildwinkel an einem blühenden Zweig erfreuend. Zuweilen wird es sogar stürmisch, und nicht selten gilt es, sich im Mittelpunkt des Bildes zu behaupten. Aber trotz allen Kämpfen um Leben und Tod, schicksalhaft verbunden mit Elend und Leid, soll es auch humorvoll bleiben. Vielleicht, weil nach all den märchenhaften Jahrhunderten nichts mehr zu verlieren, aber für den aufmerksamen Bildbetrachter und Geschichtenleser einiges zu gewinnen ist.
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