Rezensionen

Jetzt habe ich endlich dein überaus spannendes Buch schon zweimal, zum Teil dreimal gelesen und bin ganz fasziniert von der Fülle an Geschichten und Informationen. Immer wieder habe ich neue Details gefunden. So viel Aktion, und zugleich so viel Hintergrundwissen. Spannend der Aufbau, in dem sich zunächst Anreise und Infos über die Kultur der Huzulen abwechseln, bis dies abgelöst wird vom Eintauchen in die Welt der Huzulen, wo es immer wieder überraschende Zufälle und nicht Zufälle und neue Personen und Geschichten gibt. Dann kommt langsam die Kolonie ins Spiel, zunächst in Andeutungen und Berichten weniger Personen, bis es immer dichter wird. Schlag auf Schlag erklären sich die Zusammenhänge und die Aktionen. Dabei wird fast unmerklich die Frau fürs Leben eingeführt, das Karussell der Mitspieler dreht sich immer schneller die unwahrscheinlichsten, und dennoch irgendwie immer logischen Geschichten passieren, bis sich alles wieder auflöst. im Epilog taucht dann sogar noch Corona auf! Man kann sich dem Sog dieses Buches schlecht entziehen und die Menschen, ihre Beziehungen und oft malerischen und skurrilen Geschichten bleiben im Kopf lebendig. Danke für das Kopfkino!

Beate N.-R.

Eine höchst interessante Story ! (Wieviel daran ist sogar wahr? Man könnte sich das auch gut vorstellen). Ich bin echt erstaunt, mit wieviel sprachlichem Geschick du die Geschichte mit allerhand interessanten Details anreicherst, mir fielen immer wieder die sehr präzisen, aber auch herrlich wortreich umschreibenden Erläuterungen von Situationen aber auch Gegenständen auf. Den Pop Iwan und das Observatorium gibt es ja echt, interessant. Ich denke, dass die Beschreibungen der Menschen und der Gegend bei den Huzulen auf deine ganz eigenen Erfahrungen zurückzuführen sind, ich kann mir nun auch deshalb gut vorstellen, wie ich z.B. als Begleiter (ohne in das Geschehen einzugreifen) die Welt dort gesehen hätte.

Engelbert H.

Dieser an wahre Begebenheiten angelehnte Roman ist kein Kriminalroman, keine Liebesgeschichte, kein Sachbuch - hat aber von allem etwas, dass diesen Roman elegant, feinfühlig, informativ, spannend  macht und ihn inhaltlich als eine harmonische Einheit ins Ziel bringt. Ich habe mich unglaublich wohl gefühlt nach dem letzten Kapitel. Das ist, glaube ich, auch der Grund, der mich nicht zur Ruhe kommen ließ. Solch ein  Gefühl, nach der letzten gelesenen Seite zu haben, war mir neu. Die Geschichte um Peter Wolf, und seine Kolonie rückte am Ende wieder vorsichtig in den Hintergrund und der große Rahmen der Handlung, bei der es um die Wandlung eines konsumierenden Kieler Junggesellen durch Begegnugen mit dem einfachen, fast naturbelassenen Leben hilfsbereiter Menschen in den ukrainischen Karpaten ging, wird wieder deutlich. Anfangs dachte ich mir, dass  die Veränderungen in den Lebenseinstellungen und im Weltverständnis  Peter Heine's zu früh beginnen, aber es war klug, nicht erst die kriminellen Handlungen Peter Wolf's zum Anlass werden zu lassen, sondern  bereits erste Begegnungen mit der Natur und den Menschen der Karpaten. Auch wenn der Roman nicht in der Maramures angesiedelt ist, habe ich am Ende sofort an diese Worte (aus dem Buch "Maramuresch") denken müssen, und diese Entwicklung, die dort den Besuchern der Maramures prophezeit wird auf Peter Heine projiziert. In meinen Augen sind die kunstvollen Formulierung im Fotogeschichtenbuch mit diesem Roman nochmals erklärt und unterstrichen.
Nicht ganz nebensächlich war ja auch die Suche nach einer schönen Huzulin in den Bergen. Mit der Figur der Katharina wurde eine sehr angenehme Variante mit überraschenden Zufällen gefunden. Dabei lässt der Autor die, wie häufig in Romanen oder Filmen zu erlebende sich klischeehaft entwickelnde Liebesbeziehung nur als gedankliche Fortsetzung des Romans durch den Leser leise spürbar werden.
Eine gedankliche Sternschnuppe, den letzten Satz des Romans berührend, habe ich gerade noch eingefangen.

Andrea N.