Es sind künstlerisch kreative Mönche und 90-jährige passionierte Malerinnen, die Filmemacher Björn Reinhardt von den Zeiten erzählen, in denen Hinterglasikonen in den Ortschaften und Städten Siebenbürgens (Transsilvanien) im Winter in an-strengender Heimarbeit hergestellt und im Frühjahr und Sommer auf den Märkten verkauft wurden. Aus einer Zeit, als in jedem Haus die kleinen gläsernen Kunstwerke hingen, um vor Krankheit und Unglück zu schützen und dem Glauben die Poesie beizugeben. Frauen wie die 87-jährige Maria Poienaru aus Laz, die noch die zerfasernden Rissvorlagen ihrer Vorfahren besitzt, und Handwerkszeuge wie Spatel, Glasplatte und harten Reibestein, mit dem z. B. aus Kupferoxid das zarte Grün und tiefes Blau aus Kobaltglas gewonnen wurde. In seinem einfühlsamen und leisen Film nähert sich Reinhardt auf geradezu zärtliche Weise dem Sujet. Durch das Vertrauen, das der mehrfach ausgezeichnete Dokumentarfilmer den Protagonisten entgegenbringt, schafft er eine intime Atmosphäre des Erinnerns, die uns am einzigartigen Zauber der orthodoxen Ikonenmalerei in Hinterglastechnik teilhaben lässt.
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