Das "Festival der winterlichen Traditionen", wie es so schön genannt wird, findet jährlich zwischen Weihnachten und Silvester in der Kreishauptstadt der Maramures zur Freude der Bewohner und einiger extra angereister Freunde der Folklore statt.

Dabei scheint wie eh und jeh die Organisation reibungslos zu klappen. Vermutrlich ist den Verantwortlichen das Festival in Fleisch und Blut übergegangen, denn auch zu "alten Zeiten" waren solche Veranstaltungen landesweit und stundenlanges Fernsehpflichtprogramm für die folklorebegeisterten Rumänen. Und so werden keine Anstrengungen gescheut, auch in den harten Jahren der Kriese daran festzuhalten.

Und tatsächlich, wer es einmal an einem Stück erleben möchte, findet schnell daran Gefallen, wie die Maramureser es verstehen, sich ins Gespräch zu bringen. Denn an herbeigeeilten Fernsehteams und Fotografen mangelte es nicht!

Der Bürgermeister trägt - ganz Nationalist - stolz die Trikolore um den schon etwas dicken Leib. Das hier einige der Beteiligten witzige Figuren abgeben, ist den Wenigsten bewußt. Aber an diesem Tag ist alles genehm, Hauptsache es fällt im ansonsten trüben Grau irgendwie aus der Reihe.

Dann wird gesungen und getanzt, neuerdings auch geknallt und gebalzt, was das Zeug hällt. Und natürlich - es ist verdammt kalt draußen - wird auch getrunken, was das Zeug hällt. Die Tuicaflaschen drehen sich bald schneller im Kreis, als die erhitzten Tanzpaare.

Irgendwie ist die Kinderliebe der Maramureser ja sprichwörtlich, was auch der Kinderreichtum in jedem Haus beweist. Aber das nun hauptsächlich kleine, hier niedlich in Trachten kostümierte Kinderchen nach Sighet geschickt werden müssen, ist schwer nachzuvollziehen. Zumahl die Kinderchen sich noch nicht am Tuica wärmen können, wie die Großen ...

Trotzdem, fast jedes Dorf muß dabei sein, wenn sich um den Marktplatz von Sighet das Trachtenkarusell dreht.