Dampflok im Wassertal
Waldbahn von Oberwischau

Fotos 2,3,4,7,8 und 9 von Thomas Reinhardt
Fotos 5,6 und 9 von Steffen Steinbacher

"Bis zur Rente hat mein Mann oben im Wassertal (die hier vorgestellte Waldbahn fährt ebenda) gearbeitet ... es war eine schwere und verantwortungsvolle Arbeit. Montag in der Früh, je nachdem wie das Wetter war, mußte er mit dem Pferdewagen hinauf ins Tal fahren (damals gab es noch keine Bimmelbahn, wie die Zipser sagen, und so wurde der lange Weg, 30 bis 45 Kilometer, entweder zu Fuß oder mit dem Wagen zurückgelegt). Dann war er eine Woche, manchmal auch zwei Wochen oder mehr, von zu Hause fort ... "

Anfahrt vor Suligu
"... Wenn er oben im Wassertal arbeitete, kam er gewöhnlich Samstagabend nach Hause, vorher erhielt er aber den Lohn, dann ging er zuerst mit den Arbeitern einen Schnaps trinken (das war so Brauch), dann kam er nach Hause, wusch sich, ruhte sich aus und kümmerte sich ein wenig um mich und das Kind ..."

(Hedwig Jachmannowsky)

Texte aus "Wie das Wiesengras im Wind" Frauenschicksale/Protokolle von Claus Stephani, Dacia Verlag Cluj-Napoca, 1986

Unterwegs mit der Bahn im Wassertal
Wer glaubt, das solche Geschichten der Vergangenheit angehören, der sollte nur einmal genauer in die Gesichter der Angestellten dieser Waldbahn schauen. Sie haben zwar die ehemaligen Zipser Arbeiter abgelöst, doch ihr Leben und Arbeiten ist seitdem nicht wesentlich bequemer geworden.
Lokführer
Mit der CFF unterwegs zu sein bedeutet, im Kampf Mensch-Maschine siegreich hervorzugehen. Bisher scheint ihn noch niemand für sich entschieden zu haben. Doch der Waldbahn von Oberwischau steht eine mehr als unsichere Zukunft bevor. An dieser Stelle möchte ich die zahlreichen Freunde der Bahn auffordern, sich für ihren Erhalt einzusetzen.

Michael Schneeberger, den Maramures-Liebhabern längst durch sein und F.-M Lange´s Buch "Die rumänischen Waldkarpaten" bekannt, möchte einen Hilfsverein zur Rettung der Waldbahn von Oberwischau gründen. Wer sich dafür interessiert, lese bitte seinen Vorschlag, und melde sich!

Vor der Abfahrt
Die CFF Viseu de Sus darf nicht sterben!

Wer nicht länger tatenlos zusehen will, wie auch die letzten noch verbliebenen Waldbahnen in Rumänien sang- und klanglos verschwinden, mache mit beim Hilfsverein für die Wassertalbahn in Viseu de Sus/Rumänien. Diese vielen Eisenbahnfreunden bekannte Schmalspurbahn liegt buchstäblich in den letzten Zügen und braucht dringend unsere Hilfe. Obschon die Zeit drängt, sind die Voraussetzungen noch günstig: mit fürs erste minimalem Aufwand kann schon viel erreicht werden, Ansprechpartner und Offizielle vor Ort zeigen kooperatives Interesse und sind sich mittlerweile des touristischen Wertes ihrer Bahn bewußt.
CFF-Bahnhof in Oberwischau
Bündeln wir unsere Kräfte; mit wenig Mittel und viel Engagement ist es zu schaffen, daß auch im nächsten Jahrtausend planmäßig Dampfloks im wildromantischen Wassertal unterwegs sind! Bereits hat sich eine kleine Interessengemeinschaft zusammengefunden, und in Viseu de Sud wurden erste Gespräche geführt. Anfang 2000 sollte ein Verein das juristische Licht der Welt erblicken, der ungefähr so aussehen könnte (Rohentwurf!)
CFF-Logo
Ziel und Zweck: Betriebsfähige Erhaltung der CFF Viseu de Sus in Rumänien als lebendiges technisches Denkmal einer funktionierenden Waldbahn mit planmäßigem Dampflokeinsatz insbesondere im Hinblick auf den zu fördernden (Eisenbahn-)Tourismus in dieser Region. Schaffung von Strukturen, welche einen möglichst selbsttragenden Betrieb der Waldbahn ermöglichen.

Organisation: "Non-Profit" Hilfsverein mit Aktiv- und Passivmitgliedern, welcher vor Ort mit einer noch zu gründenden rumänischen Organisation mit denselben Zielen zusammenarbeitet. Konkrete Projekte werden von allen Beteiligten gemeinsam entwickelt, wie auch die Arbeitsteilung bei deren Realisierung immer gemeinsam abgesprochen wird. Die Vereinsstrukturen entsprechen den jeweiligen landesüblichen Rechtsgrundlagen. Konkretes Vorgehen (in der Reihenfolge der Dringlichkeit!):
-Viseu de Sus: Organisationsstruktur mit den Ansprechpartnern aufbauen
-Eigentumsverhältnisse verbindlich abklären
-Erarbeiten eines ersten "Not"-Konzepts mit allen Beteiligten
-Sicherung der bestehenden Infrastruktur zum Schutz vor schleichender Demontage
-Suche nach Fördermittel, materieller oder finanzieller Unterstützung, Sponsoren etc
-Werbung und Öffentlichkeitsarbeit
-Erstellen eines kurzfristigen Tourismuskonzepts für Sommer 2000
-Beginn der Streckensanierung bei gefährdeten Abschnitten
-Inventur des Rollmaterials, Finanzierung der nötigsten Reparaturarbeiten zur Aufrechterhaltung des Fahrbetriebs
-Erstellen eines längerfristigen Betriebskonzepts für die Zukunft der Bahn

HANDELN WIR JETZT, BEVOR ES ZU SPÄT IST !
Lokführer
Es sollte den alljährlich aus dem In-und Ausland nach Oberwischau anreisenden Eisenbahnfans selbstverständlich sein, diesen Hilfsverein mit gründen zu helfen. Hilferufe der CFF-Angestellten bewirken alleine nicht viel, doch mit einem Einsatz für die Rettung der Bahn hilft man schließlich auch den Angestellten und ihren Familien!
Die Bahn aus Resita in Oberwischau
Streckenreparatur an einer Brücke
Der Alltag im Wassertal, durch welches -ich vergaß es zu sagen - sich die alte Dampflok quält, ist gezeichnet durch die immer wieder hereinbrechenden Wetterkapriolen. Schon ein Sturm genügt der halbwegs intakten Natur im Wassertal, der Dampflok neue Barrieren in den Weg zu stellen. Kein Wunder, daß eine Fahrt von vielleicht 35 km sich mitunter über einen ganzen Tag hinziehen kann.
Pinkelpause
Wassertanken und Kesselreinigung