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Friedhöfe
Die Friedhöfe der Maramures sind so unterschiedlich, wie es die Bevölkerung ist. Neben den bekannten - wie der von Sapinta - gibt es auch vergessene, wie die jüdischen Friedhöfe von Sighet , Sapinta und Viseu de Sus. So traurig ein Besuch dieser Gottesacker wird, so fröhlich kann man in Sapinta über die Gräber "springen". Es ist viel über diesen Friedhof geschrieben worden, so daß ich mir hier die Zeilen weitestgehend sparen kann.
Wer es irgendwie einrichten kann, am rumänischen Totensonntag (der erste Sonntag im November) die Maramures zu bereisen, der sollte sich in der Nacht vor diesem Tag auf die Friedhöfe begeben. Ein faszinierendes Lichtermeer aus Kerzen und die an vielen Kreuzen kauernden, und stundenlang betenden Menschen wird er so schnell nicht mehr vergessen! |
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Der Angst vor dem Tod, die sich zwischen den Tälern der Maramures breit gemacht hat, und die Menschen beherrscht, kann vielleicht nur mit Humor und Ironie begegnet werden. Ein einmaliger Umstand ist es trotzdem geblieben, das die in Versform den Verstorbenen charakterisierenden und mit naiv geschnitztem Beiwerk darstellenden Kreuze ein Dorf weltberühmt gemacht haben. |
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Was dem Friedhof seine ästhetische Ausstrahlung gibt, sind die in Blau gehaltenen Kreuze. Die Schnitzereien fallen recht unterschiedlich aus, nicht jede Darstellung ist auch gleich gelungen. Die Verse sollte sich ein Besucher - wenn irgendwie möglich - übersetzen lassen. |
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Das Museum, untergebracht im alten, für die Maramures typischem Wohnhaus des 1977 verstorbenen Volksbildhauers Ion Stan Patras, beherbergt eine interessante Sammlung unterschiedlicher Holzreliefe. Ein kleines Wunder, zudem an zentraler Stelle innerhalb der Exposition gehängt, sind die Portraits der Ceausescus und seiner Exminister aus dem fernen Bukarest. Hier stört sich niemand an den Ikonen untergegangener Zeiten, und diese Haltung ist es vielleicht auch die souveränste. |
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Der etwas stämmige Kopf des Meisters erinnert in seiner naiven Ausführung ein wenig an KingKong, doch der Eindruck ist vielleicht unbewußt beabsichtigt. Denn dieser Mann hatte zu Lebzeiten animalische Kräfte besessen. Wie anders ist es zu erklären, daß ein armes, noch dazu halbverwaistes Kind im Laufe seines Lebens ein Gesamtkunstwerk schaffen konnte, das ihn und sein Dorf weltberühmt werden ließ! |
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Für die, an alter Schnitzkunst besonders Interessierten empfehle ich, sich einmal nach Ieud zu begeben. Dort befindet sich auch die älteste (1364) im Maramures-Stil erbaute Holzkirche dieser Gegend. Auf dem stillen, und von dichtem Baumbewuchs überzogenen Friedhof hinter der "Kirche vom Berg" finden sich einmalige Holzkreuze. Auf den verwitterten Schnitzereien sind noch einige, mit Naturfarben bemalte christliche Motive vorhanden. |
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Diese (oder andere) vier, in schwarz gekleideten Frauen sitzen häufig an den Straßenrändern. Hier versuchen sie gerade, am Eingang zum "Fröhlichen Friedhof" von Sapinta, ihre Langeweile zu vertreiben. Denn nur an dieser Stelle gibt es wirklich im Minutentakt Touristen aus der großen Welt zu betrachten. Günstiger Umstand: man kann sich auch fotografieren lassen, und auf diese Weise vielleicht ins Internet kommen ... |
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