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Was in 1000 Metern über dem Meeresspiegel passiert, läßt sich nicht annähernd mit Worten beschreiben. Was wohl daran liegt, das mit Worten allein dem Leben nicht beizukommen ist. Schon im Sommer ist in Obcina das leben hart und rauh, doch erst im Winter wird die ganze Tragweite eines abgeschieden zu lebenden Dasein deutlich. Bei Sonnenschein mag die Arbeit noch mit Freude von der Hand gehen, aber wehe dem Bauern, der sich in die Sonne setzt, und den Tag Tag sein läßt!
Tip: Es ist ratsam, ein Fläschchen Tuica mit bei sich zu haben, nicht nur die eigene Kehle wird es einem Danken ...
Durchschreitet man Obcina, und es ist einem dort oben, als durchschreite man eine längst untergegangen geglaubte Epoche, dann begegnet der aufmerksame und kontaktfreudige Besucher allenthalben interessanten und aufgeweckten Menschen. Möglicherweise sind nicht alle und zu jeder Zeit in der Lage den neugierigen Fremden ein paar Momente Aufmerksamkeit zu schenken. Aber mir ist bei meinen Besuchen immer die typische und sogar hier oben noch herzlicher anzutreffende Gastfreundschaft der Rumänien - in diesem Fall Ruthenen - entgegengeschlagen.
Hausgemachte Wurst, fernab von den uns den ehemaligen Appetit verderbenen BSE-Horrormeldungen, ist eine Gaumenfreude. Wenn sie dann auch noch aus einer verqualmten Räucherkammer zur Verkostung herausgeholt und herzlich angeboten wird, dann möchte man nicht glauben, daß in Europa demnächst nur noch Bio-Chemiker Essen zum Verzehr freigeben werden. Hier jedenfalls, und das wird auch in Zukunft so bleiben, kann man noch herzhaft in eine Wurst hineinbeißen. Und man kann sie auch getrost hinunterschlucken.
Dann ist es soweit. Ein Erlebnis der besonderen Art ist es ohne Zweifel, Karpatenwilli bei seinen spontanen Kontaktaufnahmen beobachten zu dürfen. Ich bin auch kein Kind von Traurigkeit, denn gehemmte Bescheidenheit im Zusammentreffen mit einfachen, bäuerlichen Menschen ist hier oben wirklich Fehl am Platz. Doch Karpatenwilli macht hier interessanterweise seinem bürgerlichen Namen alle Ehre. Mit Scherz und Situationskomik versteht er es, in sekundenschnelle jede schüchterne Bergbäuerin, von seltenen Ausnahmen einmal abgesehen, zu bezaubern ... |