Jockel und Simone hatten sich schon ein halbes Jahr lang auf ihren Urlaub im Gästehaus „Poarta Muntilor“ einstimmen können. Ihre vorausdenkende Tochter hatte ihnen, ergänzend zur Buchung, meinen Maramures-Film „Obcina" geschenkt. Sie reisten dann doch eine Woche zu spät an, weil - ausnahmsweise salopp ausgedrückt - Stefan Cut seine Bergsiedlung Obcina bereits „verlassen“ hatte, um nicht schon wieder von einem Todesfall berichten zu müssen.
Es muss unbedingt auch ihr gut erzogener Hund Monty erwähnt werden, der im Laufe des Urlaubs um ein Haar zu einem Katzenfreund geworden wäre, hätte ihm nicht ein widerspenstiges Kätzchen das Fürchten gelehrt. Mit diesen und anderen Erfahrungen ausgestattet, machten die drei herrliche Wanderungen. Jedes Mal berichteten sie uns von neuen Freunden, die sie unterwegs gewonnen hatten. Zu letzt waren es sogar Deutsch-Franzosen, die sie bei uns kennen lernten! Doch meist lernten sie talbekannte Einsiedler (oder Alkis), für kurzweilige Begegnungen kennen, also genau die richtige Bekanntschaft für einen unterhaltsamen Urlaubsspaziergang. Natürlich wanderten wir auch gemeinsam mit ihnen hinauf nach Obcina, begegneten all den barfüßigen Kindern und verteilten die heiß begehrten Süßigkeiten. Sogar die Hunde bekamen dort etwas besonderes zum Fressen! Eine gemeinsame Maramures-Tour verlief ebenfalls ganz „nach Plan“: Eine gerade abgeklungene Beerdigung (schon wieder!) in Breb brachte mich auf die willkommene Idee, ihnen wie aus dem Handgelenk geschüttelt, ein paar jener „sarmale“ genannten traditionellen Krautwickel zu organisieren. Das es dazu natürlich noch zwei große Teller Kuchen und 2,5 Liter feinsten Tuica gab, hatte selbst ich nicht erwartet. Den Tuica konnten wir sogar mitnehmen, gegen ein königliches Entgeld versteht sich. Die Woche verging wie im Fluge, und als der Abschied unausweichlich wurde, hatte ich sogar bei Monty ein paar Abschiedstränen bemerkt. Ihre Reise sollte nach all den maroschern Abenteuern noch einen Abschluss im ungarischen „Tal der schönen Frauen“ in Eger finden. Doch der dort veranstaltete Lärm und der eher durchschnittliche Wein versetzte sie, wie sie uns kurz darauf schrieben, wie in einen falschen Film. Und die Moral der schönen Geschichte? Man kann einen Urlaub nur mit einem Aufenthalt im Weintal krönen, schöne Frauen und guten Wein inklusive!

Wir wünschen Euch alles Gute!