Angela und Thomas
sind wirklich passionierte Motorbiker. Doch sie können die Räder auch mal stehen lassen und sich wandernd unbekanntes Terrain erarbeiten. Doch die Lust am Biken ist stärker und so zog es sie mit ausgedehnten Tagestouren hinüber zu den Moldauklöstern und bis nach Bistrita. Auf dem Rückweg machten sie wohl eine den schönen Tag abschließende Pause auf dem Setref-Pass, dem südlichen Tor zur Maramures. Angela muss vom Blick hinunter in die malerische Landschaft der Maramures so begeistert gewesen sein, dass sie beim Weiterfahren vergaß, ihr Portmonaise und alle dabei geführten Dokumente mitzunehmen. Wir hatten gerade das Abendbrot für sie und weitere Gäste bereitet und wollten sie gerade in den Pavillon rufen. Da raste Thomas mit dem Bike und der wagen Hoffnung davon, ihr Portmonaise wieder zu finden. Und tatsächlich, die Börse fand sich wieder - allerdings ohne das Geld. Nun begann, von Florentina übersetzt, eine wahre Hatzjagd nach den vermeintlichen Dieben, die bereits namentlich bekannt gewesen sind. Man stelle sich vor: Naiv wie die Diebe gewesen waren, hatten sie sich das Geld aus der Börse genommen, in dem Glauben, dass man ihnen den hohen und selbst entwendeten Finderlohn zugestehen würde. Aber sie kannten nicht Patru Barlea, den berühmten Volkssänger der Maramures, dem auf dem Setref-Pass die Raststätte gehört! So nahm in Thomas mit auf sein Bike und auf die Suche nach der örtlichen Polizei, und, da sich keine Polizei fand, erfolgsversprechender auf die Suche nach den Dieben mit. Es wurde eine jener gewohnten Odysee, bei der alles mögliche passiert und nach hoffnungs- wie aussichtslos erscheinenden Stunden am Ende das gestohlene Geld in seinen Händen lag. Das Bike war verdreckt und die geliebte und täglich neu geschmierte Antriebs-Kette völlig versandet. Ein Grauen! Patru Barlea ist natürlich neben aller Hilfsbereitschaft auch nur ein Mensch. Nach seinem deutlichen Hinweis auf seine mehr als verdreckten Socken und der Beteiligung an einer auch ihm den Sonntag „verderbenden“ Hatzjagd bekam er anstelle der Diebe den stolzen Finderlohn. Natürlich schenkte er ihm dafür als Andenken eine Musik-CD, die den schönen Titel „Ich habe eine verheiratete Tochter“ trägt. Ich habe sie mir ehrlich zugegeben raubkopiert und nicht schlecht gestaunt, dass sie, obwohl auf der abzuspielenden Seite vom Zahn der Zeit und den starken Winden auf dem Setref-Pass deutlich abgeschliffen und sogar mit einem Nagel vom Meister persönlich handsigniert worden, doch noch abzuspielen gewesen war.

Wir wünschen Euch Alles Gute!