Werner
war die Entdeckung des Sommers. Den Winter über hatte er sich lobenswert mit meinen Filmen auf sein spezielles Maramures-Abenteuer einzustimmen versucht. Später legte er sich ausgezeichnete und nur von wenigen bisher mitgeführte Reiseführer zu. Werner kam mit dem Bus aus Bamberg angereist. Im umfangreichen Gepäck vermutete ich zuerst den taufrisch gewonnenen Basketball-Pokal seiner Lieblingsmannschaft aus Bamberg, doch es waren Geschenke und Aufmerksamkeiten für uns und die Maramureser. Werner hatte, wie er mir schon im Vorfeld schrieb, viel mit mir vor. Ich kann sagen, dass es eine sehr interessante Zeit mit ihm geworden ist. Wir haben fast täglich etwas gemeinsam unternommen, hin und wieder auch mit Michael´s sachkundiger Begleitung. So sahen wir große Klostermessen in Barsana, wanderten zu einer Sennerei, natürlich nach Obcina, fuhren hinüber zu den Moldauklöstern, besuchten Märkte, Handwerker, waren in Baia Mare und vieles mehr. Werner hatte immer seine Fotoapparate bei sich und ich freue mich, auf dieser Seite ein paar seiner besten Fotografien „ausstellen“ zu können. Werner macht nicht viel Aufsehen um seine Fotos, doch umso beeindruckender sind sie deshalb. Er hat, immer als Hobby-Fotograf unterwegs, viele Länder bereist, war in China, Tibet, Pakistan, Türkei und in Asien gewesen, und auch Rumänien wird nicht seine letzte Reise gewesen sein. Es zeichnete sich immer klarer ab, dass ihn die hier praktizierte spezielle Lebensform gefiel, so dass er bestimmt wieder nach Rumänien kommen wird. Werner besitzt eine kleine Hutsammlung, die Dank unseres Besuchs bei Lucretias Vater um ein seltenes und wertvolles Exemplar erweitert wurde. Das so genannte "Erdbeerkörbchen" erwarb er von Jemanden, der es nicht leichten Herzens weggab, und dessen Erbe anzutreten eine gewisse Achtung und Verantwortung voraussetzt! Beides hat Werner für die Trachten der Maramures empfunden, und in Sucevita hat er dann noch eine aus der Hand einer Nonne stammende Ikone kaufen können. Werner hat mit bei Beerdigungen an der Tafel gesessen, hat vom Selbstgebrannten gekostet, und zwar mit Genuß, hat sich genau so unter Hirten wohlgefühlt wie unter Pferdehändlern und uns Abends mit seiner liebevollen Art beim Abendessen oder deren Zubereitung geholfen bzw. zugesehen.

Wir wünschen Dir Alles Gute!