Gerhild und Jochi betraten geradezu spektakulär das zu diesem Zeitpunkt fast schon schlafende Weintal. Ein Talbewohner muss allerdings noch wach gewesen sein (wahrscheinlich wurde er als letzter Gast aus einer Kneipe rausgeworfen), und da er ihrem Fahrzeug auf seinem nicht gerade kürzestem Heimweg begegnete und eben nicht auswich (oder ausweichen konnte), sie ihn aber nicht umfahren wollten (oder konnten), setzte Jochi die Kiste kurzentschlossen und ohne Absprache mit Gerhild und uns selber in den Graben, und zwar Deutsch korrekt!. Mein nächtlicher Rettungsversuch mißlang trotz Allrad-Antrieb, so dass erst am nächsten Morgen ein rumänischer Hobby-Traktorfahrer spontan und an einem spektakulär dünnem Seil den Kleinbus aus seiner misslichen Schieflage befreite. Von da an gelang den beiden Glücklichen fast alles. Unsere gemeinsame Wanderung nach Obcina wird wohl als Sternstunde der sächsischen Kaffee-Kultur in die Familiengeschichte eingehen. Der eigentlich als Wegzoll sprich Geschenk mit hochgetragene Kaffee wurde vom Bergbauern und Böttcher Stefan Cut nach einem bisher weitestgehend unbekannt gebliebenen Rezept zubereitet. Nur so viel soll für Nachahmer verraten werden: auf 3 Liter Quellwasser nehme man einen Holzlöffel Kaffee (Jacobs) und 12 Holzlöffel Zucker. Das Geheimnis dieses grandiosen Getränks scheint im dazu verwendeten, seltenen Holz zu liegen. Stefan Cut wollte uns nicht den Baum näher benennen, doch weiß ich aus geheimen Quellen, dass er von einem Blitz getroffen wurde! Es gäbe noch viel Interessantes zu berichten, doch wir wollen zum Einen dem "Netten älteren Herrn" nicht die Pointen stehlen und zum Anderen hoffen wir, dass sie nochmal wiederkommen wollen...

Wir wünschen Euch alles Gute!