Ulla, Friedemann und Bertha kamen gleich mit einem ganzen Haus zu uns angereist. Zwar wunderten wir uns schon vor ihrer Ankunft ein wenig, wie so sie sich das alles aufgehalst haben würden, doch nach ihrem Aufenthalt bei uns wurde der tiefere Grund dieser logistischen Meisterleistung nachvollziehbarer. Friedemann hat sich bestens auf Rumänien vorbereitet, und seinen großen Jeep mit riesigen Schriftzeichen beklebt. "Reporter ohne Grenzen" konnte man dort lesen, vorausgesetzt man war des Französischen kundig. Wer dagegen eher Deutsch verstand, wurde mit folgendem Spruch an ihrem Wohnwagen begrüßt:
Liebe Bittsteller! Wir brauchen kein Zeitungsabo, wir sind auch gegen alles versichert. Spenden an den Tierschutzverein, Rollstuhlfahrer und andere gemeinnützige Institutionen werden von uns per Banküberweisung getätigt. Ware von Behinderten-Werkstätten haben wir auch ausreichend vorrätig. Wir
unterstützen auch die Kirche durch großzügige Steuerzahlungen. Spenden entrichten wir ausschließlich währund unserer wöchentlichen Kirchgänge. Wir haben unsere feste Glaubensrichtung und lassen uns nicht bekehren. Mit Haushaltsgeräten handeln wir selbst. Daher ... Betteln und Hausieren verboten.

Wer dann immer noch nicht wußte, woran er war, wurde mit folgendem Zitat auf Friedemanns T-Shirt begrüßt:
Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. (Nietzsche)

Das das alles nicht wirklich Ernst gemeint gewesen sein konnte, wollen wir hier mal unterstellen. Jedenfalls hatten wir 4 unterhaltsame Tage, lernten Friedemann und Ulla als liebenswerte Mitbürger schätzen, und besonders ich möchte mich hier nochmals bei ihm dafür bedanken, dass er mir eine geradezu historische Filmaufnahme von Elli Wiesel überlassen hat. Zu erwähnen sei noch der Terrier-Mix Bertha, hier auf einem Foto ausnahmsweise hinter Gittern zu sehen. Unsere an unendliche Freiheit gewöhnten Katzen werden ihn wohl nicht so schnell vergessen...

Das es zu den vorausschaubaren Problemen hinsichtlich der Ein- und Ausrangierung des Wohnmobils gekommen war, braucht wohl nicht näher erwähnt zu werden. Hier noch ein Hinweis in eigener Sache: Fest steht, dass wir in Zukunft diese oder ähnliche Wohnmobil-Abenteuer nur in ganz großen Ausnahmefällen über uns ergehen lassen werden.

Wir wünschen Euch alles Gute!