Nur ein Wunder wird einmal die Zeit anhalten.

Photographien verbreiten gerne die Illusion, wie ein Pendel zwischen der Zeit stehen geblieben zu sein.
Während dieses kurzen Wimpernschlags erblickt unsere Hoffnung von der Ewigkeit das Licht. Lassen sich Photographien in unseren Köpfen nachblättern, und beginnen, als „Augenwurm“ ein Eigenleben zu führen, werden sie zeitlos und selbst zu einem Wunder. Wahre Wunder geschehen unbemerkt und abseits.
Diese Photographien sind auf der Höhe ihrer Ereignisse unterwegs. Da, wo sie innehalten, in jenem winzigen Moment, wird es klar und deutlich: Flüchtiges verflüchtigt sich wo Überraschendes uns überrascht. Die Situation wird vielschichtig und wächst über sich hinaus.

Den Menschen der Maramures wird gerne unterstellt, sie würden den Sinn von Uhren verkennen. Belohnt für soviel Hochmut, schlug ihnen daher die Ewigkeit den Stundentakt.
Nun bröckelt es an ganzer Front, verstellen sich ihre Uhren aus purem Nachholbedürfnis. Die gestiftete Unruhe wird als Zeitgeist verkündet. Nur wenige bleiben unangesteckt. Es sind nicht die Bockigen und Verbohrten, die Skeptiker und Unbeweglichen, die in diesen Photographien leben. Vielmehr wird der Betrachter in unberührte und nicht selten von Entrücktheit gezeichnete Gesichterlandschaften geführt, offenbaren sich in den Bildideen Spannungsbögen ihres Menschsein.
Bildlich gesprochen leben diese Menschenkinder weit weg von uns, auf ihren Bergen. Nicht grundlos fliegen die Photographien immer wieder hinunter in die Täler, fangen das Treiben auf den Märkten ein, beobachteten körperlich nah Arbeitswelten und schmelzen religiöse Festlichkeiten auf ihren Ursprung zusammen. Das photographische Pendel schlägt in viele Richtungen, denn es versucht, nach dem Ganzen zu greifen und ein Wunder zu werden:

Zeitlosigkeit.

Auf den folgenden Seiten sehen sie ausgewählte Fotografien aus dem Buch "Maramures - Photographien von Björn Reinhardt"

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