Am Besten und nachhaltig am Beeindruckendsten ist es, sich auf eine mehrere Tage lange Wandertour durch die Marmarosch zu begeben. An erster Stelle - wenn auch mühevoll - wäre die klassische Rucksacktour zu nennen. Nicht weniger erlebnissreich wird eine Fahrradtour, ist aber sehr vom Wetter abhängig zu machen. Die Straßen der Marmarosch sind zwar die unbefahrensten in Europa, aber wenn einmal ein Fahrzeug auftaucht, kann es bei den rutschigen Straßen sofort gefährlich werden. Zudem sind die Abgase der schlecht eingestellten Motoren in bergigem Terrain nicht besonders gesundheitsfördernd.

Wenn man sich nicht zu den ökologisch orientiert Reisenden zählt, kann auch eine Autoreise durch die Marmarosch ein großes Erlebnis werden. Wer allerdings bei jedem Schlagloch Schmerzen empfindet, sollte lieber die eigenen Knochen schinden, und das Auto bei Bekannten unterstellen. Die Hauptstraßen sind übrigens fast alle in einem guten Zustand, auf den Nebenwegen trifft man allerdings Offroad-Verhältnisse an. Wer hier einen Jeep zum Einsatz bringen kann, wird auf seine Freude haben.

Interessante Routen sind Touren bis hinauf auf den Prislop-Pass, der etwas mehr als 1400 Meter hohen, geografischen Grenze zur Moldau. Von dort ist es eigentlich nicht mehr weit bis zu den ersten Klöstern der Bukowina. Je nach Interesse wären Touren zwischen 2 und 6 Tagen für diese Seite Nordrumäniens zu empfehlen. Es ist auch reizvoll, das Rodna Gebirge über die Stationen Sacel, Nasaud, Rodna und über den Rotunda-und Prislop-Pass zurück über Borsa nach Oberwischau zu umfahren. Hierfür müßten mindestens zwei Tage eingeplant werden. Die Wegstrecke über den Rotunda - Pass kommt allerdings immer noch einer Erstbefahrung gleich, obwohl seit 1998 wieder die Arbeiten an der, seit dem Umsturz in Rumänien unterbrochenen Streckenführung fortgesetzt werden. Hat man endlich nach dutzenden Serpentinen diesen Pass erreicht, erwartet den durchgeschüttelten Offroudfahrer neben einer, noch aus dem ersten Weltkrieg stammenden, zerstörten deutschen Bunkeranlage, ein kleiner "Hotelneubau". Hier hat sich ein Kronstädter (Brasov) Biologe zusammen mit seiner jungen Frau eine "Altersabsteige" gebaut. Er wartet, nach eigenen Aussagen, nur noch auf die Fertigstellung der Pass-Straße, um dann durch Zimmervermietung seine Rente aufzubessern. Überhaupt hat der gestandene Mann eine gute Nase für "Nebeneinnahmen". Gleich hinter seinem Hotel befindet sich ein Versuchsfeld für genmanipulierte Kartoffeln ...

Sonntags sollte man unbedingt das Iza-Tal besuchen, um dann über Botoza, Birsana (hier steht eine neue und die zur Zeit höchste Holzkirche der Marmarosch) nach Sighet zu gelangen. Ein Halt im dortigen Dorfmuseum ist trotz der vielen, fast allesamt schönen umliegenden Dörfer empfehlenswert.