Sacel ist ein traditionelles Dorf im Iza-Tal, das hier nur stellvertretend für viele, ähnlich interessante Dörfer vorgestellt werden soll. Die Iza entspringt dem Rodna-Gebirge, fließt parallel zur Viseu und passiert auf ihrem Weg durch die Marmarosch Orte wie Bogdan Voda, Strimtura, Birsana. Überall ist das Holzhandwerk, teilweise auch Töpferhandwerk zu Hause, stehen in den Stuben Webstühle, werden Volkstrachten bestickt, tragen die Einwohner (nicht nur Sonntags) die "opinci", einen Bundschuh und wickeln ihre Beine bis in Kniehöhe in Lappen aus weißem Wolltuch, die sogenannten "obiele".

Die in Sacel getragenen Trachten sind heute sogar noch unter den Jugendlichen beliebt, die es eigentlich auch in der Marmarosch eher vorziehen, wie ihre jugendlichen Idole gekleidet herumzulaufen. Aber hier flanieren Mädchen Arm in Arm verschränkt und zur Freude der Jungen, sowie der sich vor den Toren aufhaltenden Eltern und Großeltern, selbstbewußt die Dorfstraße auf und ab.

Zum Wochenende lassen sich ihre, durch körperlich schwere Arbeit auf abgelegenen Weiden und Feldern angestauten Mitteilungsbedürfnisse nicht mehr zurückhalten. Und so unterhalten sich hunderte Menschen angeregt im Dorfzentrum, unbeeindruckt von Wind, Wetter, großer Kälte oder Hitze. Oft sind sie so tief in ihre Geschichten vertieft, daß die, mitten auf der Straße herumstehenden Menschengruppen zu einem regelrechten Verkehrsproblem werden. Wehe dem, der hier die Nerven verliert! Wie gesagt, die Bewohner des Iza-Tals sind friedliche Leute, aber bestimmte Regeln gelten hier für alle, auch für die, ja nur zufällig den Ort durchfahrenden Fremden.

Um eine Attraktion Sacels kennenzulernen ist es notwendig, kurz hinter der Kirche (von Oberwischau "kommend") rechts anzuhalten. Eine erstaunlich stabile Hängebrücke weist dem jederzeit willkommenen Besucher den Weg zur Wassermühle des Müller Mecles. Dieser herzensgute, und immer in bester Stimmung anzutreffende Müller hat von seinem Vater eine Wassermühle geerbt, die jetzt schon gut 200 Jahre ununterbrochen in Betrieb ist. Damit die Mühle eine weitere Einnahmequelle für die Müllersfamilie darstellt, ist an (wie so oft) malerischer Stelle ein Wirbeltopf, die sogenannte "Wolldeckenwaschmaschine" Sacels und der umliegenden Dörfer installiert.